Veranstaltungen zu 100 Jahren Frauenwahlrecht
100 Jahre Frauenwahlrecht nehmen die Macher des Friederike-Wackler-Museums zum Anlass für fünf Sonderveranstaltungen.
Es ist genau vier Jahre her, dass das Friederike-Wackler-Museum in der Davidstraße in Göppingen eröffnet hat. Die kleine, aber feine Dauerausstellung zeigt die Entwicklung eines der ältesten Betriebe für die Güterbeförderung im Raum Göppingen – von der Pferdefuhrhalterei bis hin zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen. Die Schau dokumentiert mit Großfotos, einer Film-Animation und vielen historischen Dokumenten den Weg eines Traditionsunternehmens vom 19. ins 21. Jahrhundert. Die Besucher erfahren dabei, dass eine Frau an der Spitze eines Betriebs nicht selbstverständlich war, da damals Frauen ausdrücklich als geschäftsunfähig galten.
Brücke von damals zu heute
„Im Schnitt haben wir 500 bis 800 Besucher im Jahr, hauptsächlich Gruppen“, sagt Gabriele Schwarz, Prokuristin der Schwarz-Gruppe, die das Museum betreibt und zu der die Wackler Spedition & Logistik gehört. Jeweils am ersten Samstag des Monats sowie auf Nachfrage hat das Museum geöffnet, „es gibt auch schon Buchungen für September“, sagt Gabriele Schwarz.
Dennoch: „Es lässt etwas nach. Wir wollen wieder ins Gespräch kommen“, nennt sie eine Motivation, eine Reihe mit fünf Sonderveranstaltungen in diesem Jahr auf die Beine zu stellen. Zweiter Anlass ist das Jubiläum „100 Jahre Frauenwahlrecht“. Ziel dieser Vorträge sei es, „einen Brückenschlag von damaligen Unternehmerfrauen in das Unternehmerbild von heute zu schaffen“, erklärt die Prokuristin der Schwarz-Gruppe, die mit rund 800 Mitarbeitern zu den größten hiesigen Arbeitgebern zählt.
Die Sonderveranstaltungen mit begleitender Sonderschau stehen unter dem Titel „Kinder, Kapital, Karriere“. Mit der Reihe wollen die Museums-Betreiber an konkreten Beispielen aufzeigen, „wie erfolgreiche Unternehmerinnen-Tätigkeit damals, zu Zeiten von Friederike Wackler, und heute aussieht und was sie bewirkt“, steht im zugehörigen Flyer. Den Auftakt macht am 17. Mai Nicole Razavi, Geislinger CDU-Landtagsabgeordnete und Mitglied im Verkehrsausschuss mit einem Impulsvortrag zum Thema: „Wirtschaft und Politik sind keine Männersache“. Den Unternehmensvortrag wird Dr. Annette Arnold halten. Titel: „Aus Verantwortung und Neigung – als Ingenieurin im Familienbetrieb“. Arnold ist Geschäftsführerin der Alfred Arnold Verladesysteme GmbH & Co.KG in Stuttgart.
Der nächste Termin ist am 21. Juni. Hier wird die Unternehmensberaterin Nicola Buck einen Impulsvortrag halten zum Thema „Erfolgsmodell weibliche Nachfolge – Wie sie gelingt und das Familienunternehmen nachhaltig verändert“. Anschließend wird Renate Buchsteiner erzählen, wie es ist, „Unternehmerin von heute auf morgen“ zu sein. Renate Buchsteiner musste einspringen und die Firma in Gingen führen, als ihr Mann ganz plötzlich starb.
Am 19. Juli beschäftigt sich Dr. Ursula Koners mit dem Thema „Zusammen ist man weniger allein: Nachfolge im Geschwister-Team“. Koners lehrt an der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen. Dr. Karoline Bader wird anschließend zum Thema sprechen: „Parkpocket – Geschichte über die Startup-Gründung im Ländle“.
Nach der Sommerpause übernimmt die Schwarz-Familie selbst den Abend: Den Impulsvortrag hält Gabriele Schwarz über „Corporate Heritage – Familiengeschichte nutzen für die Öffentlichkeitsarbeit“. Anschließend spricht ihre Schwester Beate Schwarz zum Thema: „Von der Kunst zur Entsorgung – Verantwortung übernehmen“.
Staatssekretärin zu Gast
Zum Abschluss haben die Museums-Betreiber Katrin Schütz eingeladen. Die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium beschäftigt sich mit dem Erfolg frauengeführter Familienunternehmen in Baden-Württemberg. In der anschließenden Diskussionsrunde werden sich nahezu alle Teilnehmer der Reihe nochmals austauschen, die Moderation übernimmt Gernot Imgart, stellvertretender Geschäftsführer der IHK-Bezirkskammer Göppingen.
Gabriele Schwarz ist überzeugt, dass die Sonderveranstaltungen mit einer extra Ausstellung „eine runde Sache“ werden. Und das vor passender Kulisse im Museum. Hier erleben die Besucher die Firmengeschichte in Relation zur Weltgeschichte und erfahren, wie sich ein Unternehmen in Familienhand über die Jahre entwickelt hat. Und es wird weitergehen: „Die fünfte Generation ist am Start“, sagt die Prokuristin.
SCHRIFTLICHE ANMELDUNG ERFORDERLICH
Termine: Die Sonderveranstaltungen mit einer Sonderschau im Friederike-Wackler-Museum in der Davidstraße in Göppingen finden am 17. Mai, 21. Juni, 19. Juli, 20. September und 18. Oktober statt. Das „Soft Opening“ startet um 18 Uhr, Beginn der Vorträge ist um 18.30 Uhr, Ende gegen 21.30 Uhr. Die Museums-Macher sorgen für ein Catering, es gibt Platz für etwa 60 Besucher.
Anmeldung: Die Museums-Betreiber bitten für die Vorträge um eine schriftliche Anmeldung unter hallo@friederike-wackler-museum.de, da der Platz begrenzt ist. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.friederike-wackler-museum.de
05.04.2018
Bildunterschrift: Zwei Unternehmerinnen – heute und damals. Gabriele Schwarz steht neben dem lebensgroßen Foto von Friederike Wackler im gleichnamigen Museum in Göppingen.
© Foto: Giacinto Carlucci
Quellenangabe: www.swp.de